Berlins Silvesternacht 2024/2025 wurde von festlicher Stimmung, aber auch abrupten Gewaltakten überschattet. Während Tausende Menschen am Brandenburger Tor und überall in der Stadt feierten, berichteten die Behörden von zahlreichen Vorfällen, die zu mehr als 390 Festnahmen führten.
Die Berliner Polizei und Feuerwehr waren auf die Feiern mit einem starken Aufgebot vorbereitet. Laut Innensenatorin Iris Spranger erlebten die meisten Bürger und Gäste eine friedliche Silvesternacht: "Für den weitaus überwiegenden Teil der Berlinerinnen und Berliner und der Gäste war es ein friedliches Silvester."
Doch es kam auch zu schlimmen Vorfällen: 15 Polizisten und ein Feuerwehrmann wurden während ihrer Einsätze verletzt. Einer der schwer verletzten Polizisten wurde mutmaßlich von einem illegalen Feuerwerkskörper getroffen und musste operiert werden.
Ein Polizeisprecher, Florian Nath, berichtete, dass die Einsatzkräfte mit Feuerwerkskörpern beschossen wurden: "Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr seien beschossen worden." Diese Vorfälle ereigneten sich insbesondere während der Hochphase der Feierlichkeiten zwischen Mitternacht und den frühen Morgenstunden.
Die Feuerwehr war zwischen 19 Uhr und 6 Uhr zu insgesamt 1892 Einsätzen alarmiert, was 294 mehr als im Vorjahr bedeutete. Diese Einsätze umfassten 825 Brände, 847 Rettungsdiensteinsätze sowie weitere technische Hilfeleistungen. Die Berliner Feuerwehr verzeichnete ebenfalls Angriffsfälle während ihrer Einsätze, wobei 13 der Einsatzkräfte bei ihrer Arbeit behindert oder angegriffen wurden.
Eine der gefährlichen Situationen ereignete sich in Schöneberg, wo eine sogenannte Kugelbombe explodierte und Fenster von Wohnhäusern zertrümmerten. Die Polizei musste einige Haushalte evakuieren, während umliegende Bereiche durch die Explosionen gefährdet waren. "Auffällig waren in diesem Silvester vermehrt Brände in Wohngebäuden mit gefährdeten Personen," stellte die Feuerwehr fest.
Die Bundesländer berichteten zudem von mehreren Todesfällen, die durch den unsachgemäßen Umgang mit Feuerwerkskörpern verursacht wurden. Darunter ein 24-Jähriger, der beim Zünden eines Böllers starb, und weitere schwere Verletzungen wurden im Unfallkrankenhaus Berlin gemeldet. Kliniksprecherin Angela Kijewski machte auch darauf aufmerksam: "Viele werden sich jetzt erst wach und werden sich der Schwere ihrer Verletzungen bewusst, wenn die Wirkung des Alkohols nachlässt." Diese Mahnung verdeutlicht die Notwendigkeit für erhöhte Sicherheitsmaßnahmen während der Neujahrsfeiern.
Um die öffentliche Ordnung aufrechtzuerhalten, hatte die Polizei im Vorfeld der Feierlichkeiten Böllerverbotszonen eingerichtet. Diese Zonen wurden gut angenommen, und beamte erklärten, dass es dort keine größere Gewalttaten gegeben habe. Der Erfolg dieser Maßnahmen zeigt sich daran, dass sich viele Menschen sicherer fühlten und die Feierlichkeiten insgesamt friedlicher verlaufen konnten, trotz der Gewaltvorfälle.
Darüber hinaus blieb die Feuerwehr gezwungen, zahlreiche Brandeinsätze zu tätigen, auch weil viele Feiernde ohne Rücksicht auf ihre Umgebung knallten und das Feuerwerk nicht ordnungsgemäß zündeten. Nach Polizeiangaben wurden illegale Verkaufsstellen von Feuerwerken durchsucht und mehrere Festnahmen diesbezüglich getätigt.
Das New Year's Eve 2024/2025 stellte wieder einmal eine spannende, wenn auch chaotische Nacht dar. Die erheblichen Verletzungen und Angriffe auf Einsatzkräfte unterstreichen den Bedarf für zukünftige Maßnahmen zum Schutz der öffentlichen Sicherheit während dieser festlichen Zeit. So bleibt zu hoffen, dass die Stadt aus den Vorfällen lernt und eine sicherere Umgebung für alle Beteiligten schafft, damit das Feiern eine friedliche und sichere Veranstaltung bleibt.